Rezension zu »The Lesbiana's Guide To Catholic School«
Das Buch entdeckte ich beim Stöbern auf Lovelybooks. Bei wlw-Büchern bin ich ja immer sofort Feuer und Flamme, weswegen es mich sehr gefreut hat, das Buch rezensieren zu dürfen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an Lovelybooks für das Rezensionsexemplar. 📖🥰
Handlungsüberblick:
Die 16-jährige Yamilet wechselt die Schule, weil ihr kleiner Bruder ein Stipendium bekommen hat, sie ihn auf der neuen Schule beschützen soll und sie sich an ihrer alten Schule ohnehin nicht mehr wohl fühlt, seitdem ihre ehemalige beste Freundin und heimlicher Schwarm sie geoutet hat. Nun ist sie eines der einzigen beiden mexikanischen Kinder an einer sehr reichen katholischen Schule. Dort hat Yami zwei Ziele: Ihren Bruder vor Schwierigkeiten zu bewahren und um jeden Preis zu verheimlichen, dass sie queer ist. Allerdings hat sie nicht mit Bo gerechnet. Dem einzigen geouteten queeren Mädchen an der Schule, das auch noch so verdammt süß ist...
Mein Bucheindruck:
Ich bin ein großer Fan von dem farbenfrohen Buchdesign mit dem blumigen Farbschnitt. Die bunten Farben erinnern mich an den mexikanischen Días De Los Muertos und dessen Sugar Skulls und passt daher sehr gut zu der Nationalität von Yami. Ich liebe auch den kleinen Regenbogen und die Turnschuhe mit Regenbogenprint auf der Rückseite, die das Buch als queer ausweisen, allerdings hätte ich mir die Symbole auch auf dem Buchrücken und der Buchvorderseite gewünscht, damit es von seiner Zielgruppe besser im Buchladen gefunden werden kann. Dadurch, dass aber das Wort "Lesbiana" auf dem Cover steht, ist das Fehlen für mich auf der Buchvorderseite verschmerzbar.
Mein Leseeindruck:
»The Lesbiana's Guide To Catholic School« ist ganz klar eines meiner Lesehighlights 2025! Die Seiten flogen nur so an mir vorbei, weil ich Yami und Bo so süß-sympathisch fand, mich unfassbar gut in Yami hineinversetzen konnte und ich es so spannend fand, ihren Weg zu verfolgen.
Ich hätte mir gewünscht, dass es Bücher wie »The Lesbiana's Guide To Catholic School« schon zu einem früheren Zeitpunkt gegeben hätte. Die queere Schulwechselthematik hätte mir, während ich die neunte Klasse auf einer neuen Schule wiederholte, sehr dabei geholfen, mich weniger verloren zu fühlen. Ich empfand es als sehr heilsam, immerhin nachträglich darüber lesen zu können. Mein innerer Teenie, der ähnliche Erfahrungen machte, fühlte sich sehr gesehen und verstanden! Wir brauchen Bücher, die uns zeigen, dass wir nicht alleine sind. Repräsentation ist alles!📖🏳️🌈🥰
Es war mitunter schmerzhaft, aber auch so lebensnah, zu lesen, wie Yami versuchte, einen großen Teil der Persönlichkeit zu verbergen und einfach wunderschön, dass zum Ende des Buches gezeigt wird, dass das keine längerfristige Lösung sein kann. Ich denke, dass das Buch queeren Jugendlichen in ähnlichen Situationen eine große Unterstützung und Inspiration sein kann. Außerdem können durch »The Lesbiana's Guide To Catholic School« auch heterosexuellen Jugendlichen queere Lebensrealitäten näher gebracht werden, Verständnis für queere Menschen auf- und Vorurteile gegen sie abgebaut werden.
Dass ernste Themen auf eine solch einfühlsame Art und Weise jugendgerecht behandelt wurden, fand ich großartig. Sie geben dem Jugendbuch in meinen Augen sehr viel Tiefe, ohne zu überfordern, und setzen ein klares Zeichen gegen Rassismus und Homophobie. Es ist so wichtig, schon früh zu vermitteln, dass beides nicht vertretbar ist.
Mein Eindruck vom Schreibstil:
Ich mochte den Erzählstil von Sonora Reyes sehr gern. Durch sein schnelles Erzähltempo und seine Wortwahl ist er kurzweilig und jugendlich, was gut zur Geschichte passt.✏️💕
Außerdem wirkt das Geschriebene durch die in kursiv gesetzten spanische Wörter und Sätze authentisch. Dabei fehlen zwar die Übersetzungen, meistens lassen sich die spanischen Wörter und Sätze aber auch durch den Zusammenhang erschließen oder laden zum Nachschlagen ein. Darüber hinaus finden sich auch mexikanische Konzepte, die näher erklärt werden wie zum Beispiel das Maya-Gesetz in lak'ech. Ich fand es super, durch ein Jugendbuch ganz nebenbei etwas über die mexikanische Kultur zu lernen. Neben der Repräsentation von Queerness ist, meiner Meinung nach, auch die Repräsentation verschiedener Kulturen in der Literatur sehr wichtig, damit sich alle Kulturen gesehen fühlen und Vorurteile abgebaut werden können. In lak'ech bedeutet "Ich bin ein anderes Du und du bist ein anderes Ich." und Yami ist für mich genau das. 💜
Mein Abschlussfazit:
Durch »The Lesbiana's Guide To Catholic School« hat sich mein innerer Teenie so sehr gesehen und verstanden gefühlt, dass ich das Buch unbedingt jeder Person weiterempfehlen möchte! Lest es!
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