Rezension zu »Camp Rainbow - Über mir der Himmel«
Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:
Dadurch dass mir die beiden Bücher »Wer, wenn nicht wir?« und »Wer,
wenn nicht du?« von Alicia Zett sehr gut gefallen haben, behalte ich die Neuerscheinungen von ihr im Auge und als ich bei der Lesejury eine Leserunde entdeckte, wollte ich natürlich unbedingt dabei sein. Ich freu mich immer noch riesig, dass es geklappt hat! Vielen Dank für den schönen Austausch und das Rezensionsexemplar!
Handlungsüberblick:
Die Leser:innen begleiten Malin zum »Camp Rainbow«, wo die 17-Jährige ganz sie selbst sein kann. Bereits zum vierten Mal warten in dem queeren Sommercamp ganz viel Natur, Workshops und Gleichgesinnte auf sie. Doch in diesen Sommerferien hat Malin zusätzlich eine Mission: ihre Ungeküsstheit mit Hilfe einer Want-to-kiss-List ablegen.
Mein Bucheindruck:
Das Cover von "Camp Rainbow" ist super schön. Es trägt in meinen Augen den sommerlichen
Ferienlager-Vibe erfolgreich nach außen. Außerdem finde ich es klasse,
dass die Regenbogenfahne auch auf dem Cover abgebildet ist, sodass das
Buch leicht von seiner Zielgruppe im Buchladen gefunden werden kann. 🏳️🌈
Mein Leseeindruck:
Alicia Zett zeichnet all ihre Figuren sehr liebevoll und ich habe mich riesig gefreut, so viele verschiedene queere Figuren zwischen den Seiten zu treffen, aber am meisten ist mir Malin ans Herz gewachsen. Sie ist mir einfach durch und durch sympatisch, was vor allem daran liegt,
dass sie - genau wie ich - queer, neurodivers und Scheidungskind ist.
Ich konnte viele ihrer Erfahrungen nachfühlen, wie den Hyperfocus, special
interest, ihre Gefühle bezüglich des Auszugs ihres Vaters, ihre Erlebnisse im Unterricht und
das Gefühl, dass eine gleichgeschlechtliche Beziehung schier
unerreichbar ist. Oft dachte
ich nur: SAAAAAMEEEE! Es tat gut, zu lesen, dass ich mit meinen Erfahrungen
nicht allein bin. So fühle ich mich gleich weniger verloren, selbst,
wenn ich meine Jugend schon länger hinter mir gelassen habe. Ich denke,
dass »Camp Rainbow - Über mir der Himmel« queeren Neurodiversen in ihrer Jugend sehr viel
Hoffnung und Mut geben kann. Genau solch ein Buch hätte ich mir in
dieser doch sehr herausfordernden Lebensphase gewünscht. Ich bin froh,
dass ich es jetzt zumindest nachträglich lesen konnte. Das heilte ein Stück meines inneren Teenagers! 🥰
Ich denke, dass »Camp Rainbow - Über mir der Himmel« queeren neurodiversen Jugendlichen aber auch nicht queeren neurotypischen Jugendlichen viel geben kann, da das Buch generelle Themen behandelt, die Jugendliche im Allgemeinen bewegen, wie die erste Liebe und Freundschaft. Das Buch zeigt zum Beispiel, wie man und dass man sich nach einem Streit wieder versöhnen kann. Außerdem kann das Buch dabei helfen, Leser:innen queere
und/oder neurodivergente Lebensrealitäten näher zu bringen und
Verständnis für queere und/oder neurodivergente Menschen auf- und
Vorurteile gegen sie abzubauen, da sowohl Queerness als auch Neurodivergenz von Alicia Zett auf einfühlsame Weise behandelt werden.
Von den Entwicklungen der Liebesgeschichte zu lesen, war für mich sehr fesselnd. Schon zu Beginn war die Spannung zwischen Malin und Nora spürbar. Ich habe es geliebt, mitzuverfolgen, wie sich aus der Spannung eine zarte Liebesgeschichte entwickelte, die zwar leise ist, aber so tief geht! 😍
Neben den liebevoll gezeichneten Charakteren und der Liebesgeschichte überzeugte mich vor allem das Setting. Ich liebte die queeren Ferienlager-Vibes
und vor allem die Schreib-AG, der ich mich am liebsten auch
angeschlossen hätte. Es war
so schwer, mich vom Camp und von Nora und Malin zu verabschieden. Nun fiebere ich mit
Herzchenaugen Band zwei entgegen!!!! 😍📖🌈 Durch den riesigen Cliff-Hanger würde ich ihn ja am liebsten sofort lesen. 😀🙈
Mein Eindruck vom Schreibstil:
Das Erzähltempo ist im Vergleich zu »Wer, wenn nicht wir?« und »Wer,
wenn nicht du?« sehr schnell, passt aber meinem Empfinden nach super zu
dem Jugendbuch-Genre. Schließlich strömten in meiner Jugend so viele
unterschiedliche neue Eindrücke, körperliche Veränderungen und nie zuvor
gefühlte Gefühle auf mich ein, dass mir diese Zeit sehr
schnelllebig vorkam.
An dem Schreibstil hat mir besonders gut gefallen, dass auch einige von Malins Gedichten mit abgedruckt wurden. Ich habe schon öfter Bücher gelesen, bei
denen es hieß, die Protagonistin schreibe Gedichte, aber man bekam im
Laufe des Buches nie eines davon zu Gesicht. Deshalb finde ich es
super schön, dass die Leser:innen in »Camp Rainbow - Über mir der Himmel« diesen Einblick haben und nochmal eine
weitere Facette von Malin entdecken dürfen. 😍
Die Gedichte geben dem Buch in meinen Augen noch mehr Tiefe und machen
die Geschichte für mich auch etwas "glaubwürdiger", sofern man das bei
einer erfundenen Geschichte so sagen kann. 😃
Mein Abschlussfazit:
»Camp Rainbow - Über mir der Himmel« ist ein Buch, das ich am liebsten meinem queeren Teenie-Ich in die Hand drücken würde. 😍📖🌈
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