Rezension zu » Nos âmes tourmentées «

"Il mêle sa langue à la mienne et enlace ma taille avec tendresse. Ma peau est électrique. Les mots qu'il garde pour lui perlent au bout de sa langue et je les ramasse un à un. Je ne veux en perdre aucun."
(S. 261). 


Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Bei der Livre Paris 2019 erlebte ich Morgane Moncomble in einem Interview und wurde neugierig auf ihre Bücher und ihren Instagram- Account. Ihre beiden Bücher "Viens, on s'aime" und "Aime-moi je te fuis" habe ich im Taschenbuchformat gekauft und wartete seitdem auf den Erscheinungstermin von » Nos âmes tourmentées « im Taschenbuchformat. 

Hier findet ihr übrigens meinen Bericht von der Livre Paris 2019. 


Handlungsüberlick:

Das Buch ist in Deutschland unter dem Titel "Bad at love" im LYX-Verlag erschienen. 

Durch den Tod ihrer Mutter muss Azalée nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Dort warten schreckliche Erinnerungen auf sie, vor denen sie so lange floh, aber auch ihr neuer Nachbar Eden, der Gefühle in ihr auslöst, die sie sich selbst verboten hat... 

Mein Bucheindruck:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Herbstfarben passen hervorragend zur aktuellen Jahreszeit und somit zum Erscheinungstermin. Der Titel straft dem lächelnden Gesicht des Mädchens auf dem Cover Lügen und lässt schon ahnen, dass es in der Geschichte viel um den äußeren Schein und die düsteren Abgründe der Seele geht. 



Mein Leseeindruck:

Ich habe das Buch nur so verschlungen. Die Geschichte von Azalée und Eden berührte mich sehr! Ich konnte mich sehr gut in die beiden Hauptfiguren hineinfühlen und fieberte bis zum Ende mit ihnen mit. 

Meiner Meinung nach ist dieses Buch bisher das Beste von Morgane Moncomble. In ihren früheren Werken hatte ich oft das Gefühl, dass möglichst viele Klischees zu einer Geschichte zusammengefügt wurden, während dieses Buch sehr viel tiefer geht, ernstere Themen behandelt und zum Nachdenken anregt. Die Geschichte wirkt dadurch viel realistischer als die vorhergehenden Romane. 

Mir gefiel gut, dass Musik und feministische Ideen so eine große Rolle in dem Roman spielten und dass auch Tabu-Themen wie Mobbing, Essstörungen, Misshandlung, und Suizid angesprochen wurden. 

Nur ein einziges Detail störte mich. Ich hätte mir gewünscht, dass sich der Handlungsort in Frankreich befindet. 

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Das Buch ist aus zwei Perspektiven erzählt: Aus der Perspektive von Azalée und aus der von Eden. Dies verleiht der Erzählung zusätzliche Tiefe: Die Protagonisten werden zugänglicher und die Spannung wird über den gesamten Roman hinweg aufrechterhalten. Durch die beiden Perspektiven kann man sich ein eigenes Bild von den beiden Persönlichkeiten und ihren Handlungen machen. 

Die Schreibstile der beiden Perspektiven hätten sich meiner Meinung nach noch etwas mehr voneinander unterscheiden können. Sie unterschieden sich nur daran, dass jedem Kapitel aus Azalées Sicht ein Zitate von ihrem Blog "Dear Patriarchy" vorangestellten wurde. Diese Zitate verrieten nochmal mehr über ihre Persönlichkeit und fingen zudem den Geist der Zeit gut ein. Sie machten das Buch sehr aktuell. 

Mein Abschlussfazit:

» Nos âmes tourmentées « ist für mich bisher das beste Buch von Morgane Moncomble. Es hat mich vor allem durch seine Tiefgründigkeit überzeugt.




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