Rezension zu » Zwischen uns tausend Bilder «

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Auf das E-Book stieß ich beim Durchstöbern der Netgalley nach neuen Rezensionsexemplaren. Es stand zunächst nicht für Anfragen zur Verfügung, man konnte es sich aber wünschen. Als der Verlag dem Wunsch nachkam, wurde das E-Book per Zufall an ein paar der Nutzer vergeben, die es sich zuvor gewünscht hatten. Ich war eine von ihnen. 

Handlungsüberblick:

Sanna ist 14 Jahre alt und versucht seit dem Tod ihrer Mutter mit ganzer Kraft, ihre Familie zusammenzuhalten, doch ihr Vater verschwindet immer mehr in sich selbst. Zudem wendet sich ihre beste Freundin Mie immer mehr von ihr ab. Als Sanna die Kamera findet, die ihre Mutter ihr mit einem letzten Foto von sich hinterlassen hat, und ein neuer Junge in ihre Klasse kommt und sie motiviert, die Kamera zu benutzen, wird ihre Welt wieder etwas farbenfroher. Langsam entwickelt sie nicht nur ihre eigene Bildsprache, sondern auch Gefühle für diesen fotografiebegeisterten Jungen. Doch ist sie nicht die Einzige, die sich für ihn interessiert. Auch die neue beste Freundin von Mie hat ein Auge auf ihn geworfen und die Schwärze, die ihren Vater zu verschlingen droht, lässt sich auch nicht so recht aufhalten...

Mein E-Book-Eindruck:

Zunächst wirkte das Cover auf mich wenig passend zum Titel und der Geschichte, wenn man aber das komplette E-Book gelesen hat, erschließt sich der Zusammenhang. Im Nachhinein passt das Cover hervorragend zur Geschichte, da es eine der Schlüsselszenen abbildet und gleichzeitig die Düsternis der Geschichte nach außen kehrt. 

Mein Leseeindruck:

Ich bin durch » Zwischen uns tausend Bilder « hindurchgeflogen, innerhalb eines Tages hatte ich es ausgelesen. 

Die Geschichte fesselte mich durch ihre Düsternis und ihre bedrohliche Grundstimmung. Seit ich denken kann, habe ich eine Faszination für Geschichten über Menschen mit schweren Schicksalen. 

Es war faszinierend, in die Gefühlswelt von Sanna einzuziehen, ihre Kämpfe mitzukämpfen. Sie versucht so sehr, ihre Welt zusammenzuhalten und stark zu sein, und dabei ist sie doch nur eine Jugendliche, die Aufgaben übernimmt, für die sie eigentlich weder die Kraft noch das nötige Wissen hat. Sie übernimmt für Dinge die Verantwortung, für die sie nicht die Verantwortung übernehmen sollte. 

Auch wenn Sanna selbst die nötige Weitsicht fehlt und sie sich daran klammert, dass sie selbst alles hinbekommen wird, ist dem Leser schnell klar, dass Sanna ihrer Kindheit beraubt wird und sie die Situation nicht ewig durchhalten kann. 

Sannas Geschichte erinnerte mich an meine eigene düstere Jugend. In einigen von Sannas Gedanken erkannte ich meine eigene kindliche Denkweise wieder. Ich bin mir ziemlich sicher, das Buch hätte mir damals geholfen, mich weniger alleine zu fühlen. Aber auch heute war es irgendwie reinigend, Sannas Geschichte zu lesen und Parallelen zu ziehen, sich beim Lesen einzugestehen, dass damals wirklich nicht alles in Ordnung war.

» Zwischen uns tausend Bilder « ist eine Geschichte, die noch lange nachhallt. Nachdem ich das Buch beendet hatte, konnte ich nicht direkt ein neues Buch beginnen. Vielmehr hatte ich das Bedürfnis, über das Gelesene zu sprechen oder mich in mich selbst zurückzuziehen, um zu reflektieren. 

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist dicht, die Sprache sehr klar und transportiert dabei so viel Gefühl. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben und mit vielen Einsichten in die Gedankenwelt von Sanna versehen. Die Art und Weise, wie erzählt wird, macht es leicht, sich in Sanna einzufühlen. Manchmal fiel es mir schwer, in die reale Welt zurückzufinden, weil ich ihre Emotionen so sehr mitfühlte. 

Mein Abschlussfazit:

» Zwischen uns tausend Bilder « ist eine Geschichte über das zu schnelle Erwachsenwerden voll bedrohlicher Düsternis, die noch lange nachhallt.

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