LBM

LBM 2023 • Freitag

Nach drei Jahren wieder Buchmesse. Das war schier unglaublich. Ich konnte es kaum fassen, als ich an der Garderobe vom Pressebereich stand und meine Jacke abgab. Gleich würde ich im siebten Bücherhimmel schweben!

Am Messe-Freitag schaute ich mir zunächst um 10:30 Uhr den Vortrag "Berufsalltag im Verlag" im Fachforum an. Am meisten interessiert mich am Verlagswesen das Lektorat beziehungsweise das Korrektorat. Ich liebe es einfach, mit einem bunten Stift Texte zu überarbeiten und zu korrigieren. Aber auch die Blogger-Relations finde ich sehr interessant. Der Blick hinter die Kulissen war spannend, allerdings erfuhr ich dabei, dass viele Verlage Korrektorat und Lektorat auslagern, weswegen man freiberuflich arbeiten müsste. Das schreckt mich eher ab. Durch das Gespräch mit einer Ausstellerin bekam ich trotzdem Lust, mich bei dem Nachwuchsparlament des Börsenvereins zu bewerben, um mir ein noch konkreteres Bild der Verlagsbranche machen zu können. Nach dem Vortrag schlenderte ich durch die Hallen. Natürlich besuchte ich auch meinen Lieblingsverlag, den LYX-Verlag, um meine Lieblingsbücher zu streicheln. Der Stand wartete mit Aufstellern von Sage und Luca auf , mit denen man Fotos machen konnte. Und vielleicht habe ich mir diesen Traum-Bookboyfriend auch für ein Foto ausgeliehen… ;)
Ansonsten gab es das neue Verlagsprogramm und noch viele wunderschöne Gratis-Postkarten, von denen ich natürlich jeweils eine mitnahm.

Am Bastei Lübbe Stand hörte ich zufällig noch etwas von dem Interview mit Marie Graßhof mit, die gerade noch die letzten Publikumsfragen beantwortete. Sie berichtete von ihrer Instant-Nudel-Sucht und meinte, dass sie dadurch vermutlich in einem ihrer Bücher wohl Superkräfte entwickeln würde. 


Beim Stöbern entdeckte ich am Stand des Klett-Verlages ein Fünf-Sinne-Französisch-Lehrbuch, das mich sehr begeisterte. Mit ihm kann man nicht nur hören und sehen, sondern auch riechen, schmecken und fühlen, durch Rezepte und ins Buch eingefügte Düfte.  Auch zwei Lehrbücher zu La Réunion und Simone de Beauvoir sprachen mich sehr an. Neben den Französisch-Büchern wanderte noch das neue Buch "Malibu Rising" von Taylor Jenkins Reid auf meinen Wunschzettel. Auch die Beutel zogen mich mal wieder wie magisch an, aber die Entscheidung zwischen zwei Exemplaren fiel mir mal wieder so schwer, dass ich beschloss, eine Nacht drüber zu schlafen. Es gab einen Beutel vom LYX-Verlag mit den Worten "No shelf control" und einen vom Ullstein-Verlag auf dem "Sleep is good books are better" stand und das auch noch in pink-schwarzer Schrift. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerade total auf dem Pink-Trip bin...


Zufällig hörte ich auch noch etwas von der Talk-Runde zwischen drei Lyx-Lektorinnen mit. Ich erfuhr, dass sie pro Monat ungefähr 2 bis 3 Bücher, die sich auf demselben Stand befinden, betreuen. Ein Mädchen aus dem Publikum fragte, ob sie denn noch weinen würden, bei all den Manuskripten, die sie lesen und die Antwort war ein einstimmiges ja. So solle es wohl sogar oft bei Besprechungen heißen: "Ich hab geweint, sollten wir machen!". Auch schaffen es alle drei Lektorinnen, sich die Namen der Protagonist*innen ihrer betreuten Bücher zu merken und sie nicht durcheinander zu bringen. Eine weitere Aufgabe neben dem Überarbeiten der Texte sei übrigens das Ausschau halten nach fremdsprachigen Autorinnen unter Berücksichtigung der Frage: Was lesen Menschen ihrer Zielgruppe in Amerika, England oder Frankreich? Dies zu erfahren ginge heute recht einfach über die sozialen Medien, aktuell am besten über Tiktok. Auf die Frage, woran die Lektorinnen ein gutes Manuskript erkennen würden, antwortete eine der Lektorinnen, dass es hauptsächlich darum ginge, ob man sich in die Figuren einfühlen könne und gut in der Geschichte ankäme. Alles andere könne man noch beim Überarbeiten retten. Mich hat es gefreut, die Gesichter von den Frauen zu sehen, die so viele Geschichten, die ich liebe, auf den Weg zu uns gebracht haben und durch sie einen Blick hinter die LYX-Kulissen zu erhalten. Die Talk-Runde war super interessant und mein Highlight des ersten Messetages!

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