Rezension zu »Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe«

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Als ich im Bloggerportal herumstöberte, stieß ich auf »Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe«, welches mich als großen Parisfan auf Grund seines Titels und seines Covers ansprach. Ich habe mich sehr darüber gefreut, es rezensieren zu dürfen. 

Handlungsüberblick:

Das Buch erzählt die Geschichte von Claire Eiffel, die Tochter von Gustave Eiffel, die beim Bau des Eiffelturms zu seiner Privatsekretärin wird, nachdem sein ehemaliger Privatsekretär überraschend verstorben ist. Der Turm muss pünktlich zur Weltausstellung fertig werden, während Widerstand in der Pariser Künstlerszene gegen seinen Bau laut wird, Claire sich ständig um ihren Ehemann Adolphe sorgt, der als Ingenieur an dem Turm arbeitet, und es vermisst, für ihren kleinen Sohn da sein zu können. Außerdem wäre da noch der charmante Reporter Gordon Bennett, der ihr ein freies und sorgloses Leben in Amerika verspricht...

Mein Buch-Eindruck:

Das Cover passt einfach perfekt zum Inhalt des Buches, so finden Paris-Fans im Buchladen schnell zu ihm. Ich liebe das romantisch-verspielte Design mit den rosa Blümchen. Es lädt mich direkt zum Träumen ein. Ich mag auch, dass man die Gesichtszüge der Frau auf dem Cover durch die von Betrachter:innen abgewandte Haltung nicht erkennen kann. Auf diese Weise kann beim Lesen ein eigenes Bild von Mademoiselle Eiffel im Kopf entstehen. 

Mein Lese-Eindruck:

Ich habe durch die Lektüre einige überraschende Fakten über den Eiffelturm gelernt, die ich bislang noch nicht kannte, obwohl ich in Paris gelebt habe und Französisch für das Lehramt studiere. Das hat mich sehr gefreut. So habe ich zum Beispiel erfahren, wie viele Zentimeter der Eiffelturm im Sommer höher als im Winter ist und dass er eigentlich nur 20 Jahre lang stehen sollte. Umso froher bin ich, dass er noch steht. Für mich ist er aus Paris nicht mehr wegzudenken! Durch diese wissenswerten Details hat sich der Roman für mich gut recherchiert angefühlt, doch gab es an anderen Stellen noch Nachholbedarf. So zum Beispiel bei der Verwendung von französischen Wörtern. "Die Fleischerei" heißt auf Französisch nämlich nicht "la Charcuterie", sondern "le boucher" oder "la boucherie". "Un plateau de charcuterie" wäre eine Wurstplatte, die man im Restaurant bestellen kann. Insgesamt hätte ich mir an einigen Stellen eine französischere Wortwahl gewünscht, auch in den wörtlichen Reden hätte die Autorin für das Frankreich-Feeling noch öfter typische französische Floskeln einbauen können. 

Bei der Lektüre fiel mit die Identifikation mit Claire leider etwas schwer. Hin und wieder fand ich die Handlungen von ihr schwer nachzuvollziehen. An vielen Stellen hätte ich anders gehandelt und hätte mir andere Entscheidungen von ihr gewünscht, weswegen mir auch leider das Ende nicht so recht gefallen hat. Allerdings sollte man auch nicht außer acht lassen, in welcher Zeit das Buch spielt und wie wenig Handlungsspielräume sie den Frauen durch die ihnen auferlegten gesellschaftlichen Zwänge ließ.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Die Geschichte wird von einer personalen Erzählinstanz mit  Hauptaugenmerk auf Claire erzählt, die meiner Meinung nach gut zu der damaligen Zeit passt, in der Frauen noch keine eigene Stimme hatten, auch wenn ich lieber Geschichten mit einer Ich-Erzählinstanz lese. 
Am Schreibstil gefielen mir vor allem die Zeitungsartikel, die die Erzählung immer mal wieder unterbrachen. Dadurch wirkte der Roman sehr realistisch. 

Mein Abschlussfazit:

»Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe« erzählt die Konstruktion des Eiffelturms aus der Perspektive der Tochter des Turmbauers und zeigt gleichzeitig, wie wenig Handlungsspielräume Frauen zu der damaligen Zeit durch die ihnen auferlegten gesellschaftlichen Zwänge hatten. 



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