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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

»Montmartre - Licht und Schatten« fiel mir mehrfach beim Stöbern durch Buchhandlungen auf, da mich Bücher, die in Paris spielen, immer magisch anziehen. Als ich das Buch dann im Bloggerportal sah, fragte ich es direkt als Rezensionsexemplar an. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal, dass ich »Montmartre - Licht und Schatten« rezensieren durfte!

Handlungsüberblick:

Achtung: »Montmartre - Licht und Schatten« ist der erste Band einer Buchreihe!

Die Leser:innen von »Montmartre - Licht und Schatten« reisen ans Ende des 19. Jahrhunderts und begleiten zwei vollkommen unterschiedliche Frauen dabei, ihre Träume zu verwirklichen: Elise Lambert, die in Armut als Tochter einer einfachen Wäscherin auf dem Hügel von Montmartre aufwächst, träumt davon als Tänzerin in den Varietés zu tanzen, während Valérie Dumas, die Tochter eines wohlhabenden Kunsthändlers vom Boulevard de Clichy, unbedingt Malerin werden möchte. Bei der Jagt nach ihren Träumen stellen Schicksalsschläge und die Liebe sie vor ungeahnte Herausforderungen...

Mein Eindruck vom Cover:

Auf den ersten Blick fand ich das Cover sehr ansprechend, nachdem ich das Buch aber gelesen hatte, hätte ich mir gewünscht, dass beide Frauen mit ihren jeweiligen Lebenswelten auf dem Cover dargestellt werden. Kunst und Tanz und die Tatsache, dass es um zwei Frauen geht, vermisse ich auf dem Cover. Es wird auch nicht deutlich, welche der beiden Frauen auf dem Cover dargestellt ist.

Mein Leseeindruck:

Auch wenn das Buch sehr dick ist, hatte ich es innerhalb von zwei Tagen ausgelesen, was sehr für den Unterhaltungswert des Buches spricht. Die Lektüre hielt einige unvorhersehbare Wendungen bereit, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Ich mochte, dass die beiden starken Frauen, jede auf ihre Weise, um ihre Träume kämpfen. Das habe ich als sehr empowernd empfunden. Außerdem konnte ich mich in beide Frauen gut hineinversetzen, weil ich auch für meine Träume kämpfe. Dennoch baute ich keine richtige Bindung zu ihnen auf, was aber auch an der gewählten Erzählperspektive liegen kann. Zudem hatte ich erwartet, dass die beiden Frauen im Buch mehr Berührungspunkte miteinander haben, Aber vielleicht kommt das noch in Band zwei. 

Die erzählte Welt hat mir hingegen ausgesprochen gut gefallen. Es war schön, lesend in meine Lieblingsstadt Paris zurückzukehren. Die schillernde Welt der Tänzerin und die kreative Welt der Malerin fand ich sehr faszinierend, weswegen ich immer gerne zwischen die Seiten zurückkehrte. Darüberhinaus könnte ich mir das Buch gut als Film vorstellen. Viele Szenen standen mir während des Lesens sehr bildhaft vor Augen.

Die Erzählung ist fiktiv, aber einige Figuren, die darin vorkamen, hat es im wahren Leben wirklich gegeben. Ich habe nicht nur bereits Bücher über einige der realen Persönlichkeiten gelesen, sondern auch das Montmartre Museum in Paris besucht, und ordne das Buch als sehr gut recherchiert ein.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Auch, wenn ich lieber Ich- und Du-Perspektiven lese, fand ich die gewählte Erzählinstanz sehr passend für einen historischen Roman. Die auktoriale Erzählinstanz berichtet abwechselnd über das Leben von Elise und Valérie, wodurch die Spannung über das gesamte Buch hinweg nicht abreißt. Der Schreibstil las sich sehr flüssig, jedoch hätte ich mir ein paar mehr französische Wörter gewünscht, um den französischen Flair noch mehr zu unterstützen.

Mein Abschlussfazit:

»Montmartre - Licht und Schatten« ist eine flimmernd-faszinierende Zeitreise zum Ende des 19. Jahrhunderts zu zwei starken Frauen und ihren Träumen von Tanz und Malerei.



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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Die französische Ausgabe von »Play Boy« habe ich im letzten Semester mit großer Begeisterung in einem literaturwissenschaftlichen Seminar an der Uni gelesen. Im Rahmen des Seminars hielt ich einen Vortrag über die Autorin und fand nicht nur heraus, dass Constance Debré eine faszinierende Persönlichkeit ist, sondern auch, dass zu dem Zeitpunkt nur Band zwei und drei ihrer Trilogie auf Deutsch übersetzt wurden. Aus welchem Grund auch immer. Daher war ich super hyped, als ich vor ein paar Wochen sah, dass es nun auch endlich Band eins auf Deutsch gibt und ihr die Reihe auch entdecken könnt. Immer, wenn ich Freund:innen von dem Buch erzählt hatte, hieß es nämlich: „Das klingt ja richtig cool, aber auf Französisch lesen? NIEMALS!“. Danke an den Matthes & Seitz Verlag für die Übersetzung und das Rezensionsexemplar! 📖🏳️‍🌈😍

Handlungsüberblick:

Eine Pariserin lässt ihre jahrzehntelange Ehe mit dem Vater ihres Sohnes, ihr gehobenes soziales Milieu und ihre Karriere als Strafverteidigerin hinter sich. Währenddessen analysiert sie mit verändertem Blick ihre Vergangenheit und wendet sich gegen heteronormative Standards, indem sie ihren Körper und ihre Sexualität neu entdeckt.

Mein Bucheindruck:

Das Hardcover hat keinen Schutzumschlag, was ich großartig finde! Die Dinger fliegen bei mir nämlich immer durch die Gegend und werden nie wieder gesehen. 🙈😃

Der Einband und das Papier der Seiten fühlen sich sehr wertig an. Zwar weicht das Foto auf dem Cover von dem der französischen Ausgabe ab, aber es handelt sich bei beiden Fotos um Portraits der Autorin, auf denen auch ihr Armtattoo zu sehen, und da die Protagonistin aus »Play Boy« ebenfalls ein Armtattoo hat, welches im Buch beschrieben wird, verstärken die Fotos den Eindruck, dass es sich bei der Protagonistin um die Autorin handeln könnte. Dass dieser Effekt bei der Gestaltung des Covers der deutschen Ausgabe beibehalten wurde, finde ich super! 📸😍

Mein Leseeindruck:

Durch die kurzen Kapitel mit episodischem Charakter, die oft sogar nur eine Seite umfassen, ist das Buch sehr kurzweilig. Ich hatte es, wie auch schon die französische Ausgabe, innerhalb von wenigen Stunden ausgelesen.

Während der einzelnen Episoden wissen die Leser:innen oft nicht so genau, wann und wo etwas passiert. Es gibt kaum Ortsbeschreibungen, wenn überhaupt Ortsnennungen, durch welche die Orte wenig wichtig und austauschbar wirken. Die Geschehnisse könnten sich gefühlt überall zutragen.

Bei der Lektüre begleitete mich das kribbelige Gefühl, etwas Verbotenes und noch nie Dagewesenes zu lesen. Ich fand es spannend, die Protagonistin auf ihrer Selbstfindungsreise zu begleiten und konnte mich in vielen ihrer Gedanken und Erfahrungen wiederfinden. Ich fand es toll, dass mal jemand die doch manchmal recht unbequemen Gedanken aussprach. Durch »Play Boy« habe ich mich gesehen und viel weniger allein mit ihnen gefühlt! 

Darüberhinaus lud mich die Selbstfindungsreise der Protagonistin dazu ein, über mich selbst, meinen eigenen Körper, mein Gender und meine Sexualität zu reflektieren. In dieser Hinsicht behandelt »Play Boy« wichtige Themen, wie zum Beispiel das Geschlecht in der heteronormativen Gesellschaft in Verbindung mit der Frage, was es heißt, Mutter zu sein. Die Protagonistin entspricht dem „nomadic way of gender and motherhood“ und der Unterschied zwischen „being a mother“ (Soziale Rolle) und „being someone‘s mother“ (Beziehung) wird durch sie sehr deutlich.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

»Play Boy« gliedert sich in drei Teile und weist in allen davon eine extradiegetische-autodiegetische Erzählinstanz mit interner Fokalisierung auf, bei der es auch zu einigen Rückblicken kommt. Es gibt kaum direkte Rede, viele Raffungen und Summaries, wodurch das Erzählte episodisch wirkt. Die Sprache ist umgangssprachlich, direkt und ungeschönt mit kurzen Sätzen und Elipsen. In der literaturwissenschaftlichen Forschung wird sie auch mit der Sprache bei Gericht verglichen. [Angelo, Adrienne: Living as writing as living: queer praxis in Constance Debré’s autofictions. 2024. S.3]

Gelungenheit der Übersetzung:

In der französischen Ausgabe waren nicht alle Seiten nummeriert, Kommata und Anführungsstriche wurden bewusst weggelassen. Auch, wenn das natürlich sehr den Stil von Constance Debré ausmacht, habe ich nicht akribisch geprüft, ob das in der deutschen Ausgabe der Fall ist. Die verkürzten rauen Sätze wirken auf Deutsch etwas weniger krass als auf Französisch und an einer in meinen Augen wichtigen Stelle hätte ich mir eine andere Übersetzung gewünscht, dennoch finde ich, dass in der Übersetzung der Vibe des Romans gut herüberkommt. Mir hat es großen Spaß gemacht, die Geschichte auf Deutsch wiederzuentdecken. 

Mein Abschlussfazit:

»Play Boy« ist ein Muss für alle Queerleser:innen, und meine Freude über die deutsche Übersetzung könnte nicht größer sein! Jetzt gibt es keine Ausrede mehr, »Play Boy« nicht zu lesen! 📖🏳️‍🌈😍


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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Da mir die "Berühre mich. Nicht"-Reihe von Laura Kneidl so viel bedeutet und mir "Die Krone der Dunkelheit" so gut gefallen hat, behalte ich immer ihre Neuerscheinungen im Auge. Als ich auf der Lesejury die Leserunde zu »The Darlington - Henry und Kate« entdeckte, wollte ich unbedingt dabei sein. Vielen Dank, dass ich gemeinsam mit euch lesen durfte!

Handlungsüberblick:

»The Darlington - Henry und Kate« erzählt die Liebesgeschichte von einer Obdachlosen und einem Luxus-Hotelier in London, der versucht, das Image seines Hotels, das durch einen Skandal in Verruf geraten ist, zu retten. Sie lernen sich kennen, als Kate Henry bestielt und trotzdem lädt er sie in sein Hotel ein, damit sie eine Gewitternacht nicht draußen verbringen muss. Schon bald entwickeln die beiden ungeahnte Gefühle. Werden diese über ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten hinausreichen?

Mein Bucheindruck:

Da ich bei der Lesejury-Leserunde teilgenommen habe, habe ich das Manuskript und nicht das fertige Buch gelesen. Trotzdem gefielen mir das Cover, das sehr gut zu dem Setting des Buches passt, und vor allem das Innen-Design mit den Textschnipseln am Anfang der Kapitel und die zwischendrin eingefügten Zeitungs- und Blogartikel mit weißen Buchstaben auf schwarzen Seiten. Durch sie wirkt die Geschichte sehr greifbar! ✏

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wie auch in ihren bisherigen Büchern sehr flüssig. Die Handlung wird abwechselnd aus Kates und Henrys Sicht erzählt, wodurch Spannung kreiert und Einfühlen in beide Figuren ermöglicht wird.  

Mein Leseeindruck: 

Mein Leseeindruck änderte sich während des Lesens leider radikal. Vom Anfang bis zu zwei Dritteln des Buches war ich begeistert. Schon nach wenigen Seiten war ich komplett abgetaucht. Laura Kneidl versteht es, ihre Leser:innen in ihre Erzählwelt zu ziehen. Ich liebte das Setting, die Pretty Woman Vibes, die Dynamik zwischen Kate und Henry und fand den Kontrast ihrer beiden Welten so spannend! Die taffe Kate, die sich trotz ihres Lebens auf der Straße und ihrer Vergangenheit ihr Gewissen bewahrt hat,  und den trotz seines gesellschaftlichen Ansehens sehr bodenständigen, empathischen und herzensguten Henry konnte ich nur ins Herz schließen.

Doch im weiteren Verlauf des Buches schwand meine anfängliche Begeisterung sowohl für das Setting als auch das Paar. In meinen Augen hätte man sehr viel mehr aus dem Setting machen können. Im »The Darlington« hätte ich ungewöhnlichere Orte erwartet. Durch den Luxus des Hotels und seine Bereitschaft, auf Kund:innen-Wünsche einzugehen, dachte ich, dass es dort vielleicht geheimere Räume geben würde. Vielleicht eine zu irgendetwas anderem umfunktionierte Besenkammer oder eine Saunalandschaft mit Whirlpool. 

[ACHTUNG: SPOILER!]

Die Beziehung zwischen Henry und Kate fand ich anfangs total gesund und wunderschön unkompliziert. Ich erinnere mich, wie ich jedes Mal hätte ausrasten können, wenn die Öffentlichkeit oder Henrys Familie versuchte, es ihnen schwer zu machen, aber niemals wegen ihnen. Für mich war es total heilsam, mal von einer Beziehung zu lesen, in der das Drama nur von außen und nicht von innen kommt. Doch leider ändert sich das im letzten Drittel des Buches und ich war nur noch schockiert darüber, wie oberflächlich und naiv das Thema Sucht behandelt wurde und was für ein Bild jungen Frauen darin von Sucht vermittelt wird. Eine Suchttherapie, die man für jemand anderen macht und nicht für sich selbst, kann nicht wirksam sein. Diese Erfahrung musste ich leider mit meinem Exfreund machen. Am Ende unser Beziehung wurde er rückfällig und schrie mir ins Gesicht, dass er die Therapie eh nie wollte und sie nur für mich gemacht hätte und er nun endlich wieder konsumieren könne und er schon viel eher mit mir Schluss machen hätte sollen. Die Vorstellung, dass jungen Frauen durch das Buch vermittelt werden könnte, dass sich ein Mann für sie ändern könnte und sie auf die größten drogenabhängigen Arschlöcher hereinfallen, finde ich ganz schrecklich. Abgesehen davon, dass das Buch mögliche Rückfälle, Schwierigkeiten im Alltag und die Angst der Partner:in vor Rückfällen, die einfach sehr belastend ist, unter den Teppich kehrt, finde ich schlimm. Sucht ist ein Thema, das einen auch nach einem Entzug ein Leben lang begleitet und nicht irgendwann einfach verschwindet. Natürlich ist die im Buch vorkommende Droge vergleichsweise harmlos, aber für mich wäre es ein absolutes No-Go und ich hätte erwartet, dass es das für Kate durch ihre Erfahrungen auch bleibt, vor allem, nachdem Henry offen gesagt hat, dass er die Therapie für sie macht. In mir schrillten bei dem Satz alle Alarmglocken und ich muss sagen, dass ich mich von dem Buch getriggert fühlte. Das hätte ich nie erwartet, weil ich Laura Kneidl bei ähnlich schweren Themen als eine sehr einfühlsame Autorin kennengelernt habe.  

In diesem Zusammenhang bin ich einfach nur enttäuscht von dem Buch, obwohl ich die beiden ersten Leseabschnitte und die Beziehung von Henry und Kate zunächst sehr mochte. So harmonisch hätte es in meinen Augen weitergehen sollen. Ich habe mir so sehr ein anderes Ende gewünscht. 😢

Trotz allem besitzt »The Darlington - Henry und Kate« einen heftigen Cliffhanger, bei dem man gar nicht anders kann, als Band zwei zu lesen!

Mein Abschlussfazit:

»The Darlington - Henry und Kate« ist leider das erste Buch von Laura Kneidl, das ich nicht vorbehaltlos weiterempfehlen kann, da es in meinen Augen eine problematische Sicht auf Such vermittelt. 🥲


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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde: 

Das Buch, welches 2017 im Diana Verlag unter dem Titel »Das Glück und wir dazwischen« veröffentlicht wurde, ist damals leider total an mir  vorbeigegangen. Nachdem ich 2023 »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« gelesen und geliebt habe, behielt ich aber die Neuerscheinungen von Taylor Jenkins Reid im Auge und stieß auf die Neuauflage von »Das Glück und wir dazwischen« unter einem neuen Titel. Ich freue mich sehr darüber, »Maybe In Another Life« entdeckt zu haben und es über die Netgalley rezensieren zu dürfen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für das Rezensionsexemplar!

Handlungsüberblick:

»Maybe in another life« erzählt abwechselnd zwei mögliche Leben von Hannah - ausgehend von einer Entscheidung. In einer der Parallelwelten trifft sie in einer Bar ihre Jugendliebe Ethan wieder und entschließt sich, die Nacht mit ihm zu verbringen, in einer anderen der Parallelwelten verlässt Hannah die Bar mit ihrer besten Freundin und wird von einem Auto erfasst, wodurch sie im Krankenhaus Henry kennenlernt. Doch in welcher Welt und mit welchem Mann ist sie wirklich glücklich? Und was beeinflusst die unterschiedliche Entscheidung noch? 

Mein E-Book-Eindruck:

Das Cover passt durch seine Farbgestaltung  hervorragend zu den anderen Taylor Jenkins Reid Veröffentlichungen bei Ullstein, abgesehen von »Die sieben Männer der Evelyn Hugo«, wodurch man schon optisch weiß, dass »Maybe in another life« ein Buch von Taylor Jenkins Reid ist. Das finde ich super! Ich mag es, wenn man Autor:innen schon am Cover wiedererkennt, denn so kann es, selbst, wenn man den Namen der Autorin oder den Titel vergessen hat, gelingen, das Buch im Buchladen zu finden. 

Auch die Entscheidungsschwierigkeiten, die man als Leser:in von »Maybe In Another Life« beim Lesen fühlt, werden durch die Frau in nachdenklicher Pose vor zwei halben Gemälden auf dem Cover gut verbildlicht. Besonders die Tatsache, dass die Gemälde nur zur Hälfte zu sehen sind, passt in meinen Augen gut zu den Wahlmöglichkeiten bei Lebensentscheidungen, während derer man die Zukunft nicht weitreichend überblicken kann.

Mein Leseeindruck:

»Maybe In Another Life« übte einen großen Lesesog auf mich auf. Ich hatte noch nie etwas derartiges gelesen und war völlig fasziniert von Taylor Jenkins Reids Idee einen Roman über Parallelwelten zu schreiben, da ich mich selbst schon oft gefragt habe, ob es wohl Parallelwelten gibt und wie meine Leben in ihnen verlaufen würden.

Bei der Lektüre war es spannend, herauszufinden, was durch die unterschiedliche Entscheidung in Hannahs Parallelleben gleich oder anders verläuft.

Darüberhinaus befand ich mich bei der Lektüre selbst im Abwägen, welches von Hannahs Leben zufriedenstellender wäre und welches davon ich lieber leben würde, während ich gleichzeitig unweigerlich über mein eigenes Leben und die jeweiligen Lebensentscheidungen reflektierte. Es ist ein Buch, das zu Gedankenexperimenten und dem Hinterfragen von Entscheidungen einlädt, aber auch Aufzeigen kann, was im eigenen Leben am wichtigsten ist, nämlich das, was man in einer Parallelwelt nicht missen möchte, oder wie es eine Figur aus »Maybe In Another Life« sagt: "Doch mein Herz bricht bei jeder einzelnen Version, die mich am Ende nicht zu dir bringt."

Hannah war mir zwar leider nicht sehr sympatisch, trotzdem behielt das Buch eine breite Gefühlspalette für mich bereit von Wut, Trauer, Mitleid über Freude bis hin zu Herzklopfen. Außerdem waren mir ihre Love-Interests und ihre beste Freundin dafür doppelt so sympathisch!

Mein Eindruck vom Schreibstil:

In 
»Maybe In Another Life«  wird abwechselnd über beide Parallelwelten aus Hannahs Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Ab dem Punkt, in dem es Hannah in der einen Parallelwelt besser geht, war es für mich etwas schwerer, die beiden Perspektiven auseinanderzuhalten. Dennoch sorgt der Wechsel zwischen den Welten für Spannung und unterstützt den Charakter der Parallel-Welten, denn schließlich passieren die Dinge in ihnen ja tatsächlich parallel und nicht nacheinander. 

Der Erzählstil ist flüssig und sich in den beiden Perspektiven sehr ähnlich, was sehr passend ist, da ja dieselbe Person erzählt, nur eben aus unterschiedlichen Welten.

Mein Abschlussfazit: 

»Maybe In Another Life« ist ein Buch, das zu Gedankenexperimenten und dem Hinterfragen von Entscheidungen einlädt, aber auch aufzeigen kann, was im eigenen Leben am wichtigsten ist.

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Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Als großer Fan von Anne Freytags Jugendbüchern verfolge ich immer gespannt ihre Neuerscheinungen. Ich war super neugieirg, mal ein Erwachsenenbuch von ihr zu lesen und fühlte mich auch von dem Cover sehr angesprochen. Daher habe ich mich sehr gefreut, als mir der Kampa Verlag und die Netgalley mit ein E-Book-Rezensionsexemplar zugesagt haben.

Handlungsüberblick:

Ein Chef, seine Frau, sein erwachsener Sohn und zwei seiner Angestellten in den Vierzigern mit ihren Ehefrauen auf einer Luxusjacht in den Philippinen. Ferienidylle mischt sich mit Bedrohlichkeit, denn er wird die beiden Kontaktenden und ihre Frauen ja nicht ohne Grund eingeladen haben...

Mein E-Book-Eindruck:

Das Cover ist weiß mit zwei verschiedenen Schriftarten für die Autorin und den Titel und zeigt den unteren Teil eines Gesichts mit pink geschminkten Lippen und einem nachdenklich an sie gelegten Finger. Ich finde das Cover super cool, nicht nur, weil ich Pink liebe, sondern auch dadurch, dass der Ausschnitt von den geschminkten Lippen mit dem nachdenklich an sie gelegten Finger gleichzeitig verführerisch und geheimnisvoll wirkt. Außerdem mutet der Ausschnitt wie ein teures Gemälde an, was gut zu der Welt der Reichen und Schönen passt, die im Buch thematisiert wird.

Mein Leseeindruck:

Ich habe »Blaues Wunder« innerhalb von einem Abend ausgelesen. Das sagt ja eigentlich schon alles! Das Buch war so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Mich faszinierte das Setting, diese Symbiose aus Ferienidylle und Bedrohlichkeit. Schon zu Beginn des Romans war mir klar, dass die Geschichte nicht gut ausgehen würde, die Frage war aber, wie und durch wen sie nicht gut ausgehen würde. Das Ende war dadurch für mich trotzdem völlig unvorhersehbar und auf eine bisher nie gekannte Weise genugtuend. Während der gesamten Lektüre kam ich nicht umhin, eine Antipathie gegenüber der männlichen Figuren zu empfinden und Partei für die Frauen zu ergreifen. Durch die Dynamiken zwischen den Figuren deckt das Buch auf eindringliche Weise patriarchale Strukturen auf und macht deutlich, wie unlebbar sie sind. Das hat mir gut gefallen. Ein erster Schritt, gegen Misstände vorzugehen ist ja schließlich, sie zu erkennen. Anne Freytag setzt mit »Blaues Wunder« ganz klar ein Zeichen für Feminismus.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Roman ist aus drei verschiedenen weiblichen Ich-Perspektiven geschrieben, die jeweils in der Kapitelüberschrift benannt werden. Ich fand es spannend, dass in einer Welt, in der sich so viel um die beruflichen Chancen der Männer dreht, ihre Perspektiven völlig ausgespart werden. Für mich persönlich hätte sich der Schreibstil bei den drei Frauen etwas stärker unterscheiden können. Besonders zu Beginn fiel es mir schwer, die drei Frauen auseinanderzuhalten und zu wissen, wer gerade erzählt, da ich mir nicht so gut Namen merken kann. Da gesagt wurde, dass eine der Frauen etwas weniger gebildet ist, hätte ich mir zum Beispiel gewünscht, dass ihre Passagen auch etwas ungebildeter geklungen hätten, etwa durch einen einfacheren Wortschatz, Umgangssprache oder auffällig kürzere Sätze. Aber vielleicht soll diese Erzählweise auch die Austauschbarkeit und das geteilte Schicksal der Frauen unterstützen. In diesem Fall würde sie gut zum Inhalt des Buches passen. Sie wirkte auf mich wie eine einzige für alle Frauen gültige weibliche Narration.

Mein Abschlussfazit:

»Blaues Wunder« deckt auf eindringliche Weise patriarchale Strukturen auf und macht deutlich, wie unlebbar sie sind.



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Buchbloggerin • Autorin • Studentin • Potsdam

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