Lesung von Cornelia Funke [15.09.2019]
Nach dem Meet and Greet fand noch eine Lesung von Cornelia Funke statt.
Die Lesung war wunderbar umgesetzt: Auf der Theaterbühne war ein Tisch mit drei Stühlen aufgebaut. Cornelia Funke bestritt die Lesung nicht alleine, sondern gemeinsam mit Rainer Strecker, der schon viele ihrer Hörbücher eingelesen hatte, und einem Moderator.
Zunächst führte der Moderator ein Interview mit Cornelia, anschließend lasen sie und Rainer einen ersten Leseabschnitt, dann hatte das Publikum Zeit Fragen zu stellen und schließlich gab es noch einen zweiten Leseabschnitt.
Während der Leseabschnitte wurden auch Geräusche zur Untermalung eingespielt. Das fand ich besonders schön. So entstand der Eindruck eines Live-Hörspiels. Cornelia Funke hat eine unglaublich ausdrucksstarke Lesestimme, die mich mühelos in die Welt des Fauns entführte und an manchen Stellen der Lesung sogar für Gänsehaut sorgte.
Alle Fragen beantwortete Cornelia Funke mit einem unheimlichen Charme. Ich war immer noch ganz hin und weg von ihrer Ausstrahlung und ihrer Persönlichkeit! Was für eine kreative und positive Frau! Sie ist nicht nur eine Meisterin des geschriebenen Wortes, sondern eine ebenso große Meisterin des gesprochenen Wortes.
Alle Fragen beantwortete Cornelia Funke mit einem unheimlichen Charme. Ich war immer noch ganz hin und weg von ihrer Ausstrahlung und ihrer Persönlichkeit! Was für eine kreative und positive Frau! Sie ist nicht nur eine Meisterin des geschriebenen Wortes, sondern eine ebenso große Meisterin des gesprochenen Wortes.
Ich habe ein paar der Interview- und Publikumsfragen für euch festgehalten:
Wie verlief die Zusammenarbeit mit Guillermo del Toro?
Cornelia Funke erzählte, dass sie sich mit ihm zum Essen getroffen hätte und noch immer die Schere der Krabbe, hätte, die sie an dem Abend gegessen hatte. Dort sagte sie ihm, dass sie an seinem Werk nichts ändern wolle. Sie wolle keinen Dialog und auch keinen Plotpunkt ändern. Guillermo habe daraufhin voller Vertrauen erwiedert:"I want you to play!". So entstanden dann die 10 Kurzgeschichten zu Schlüsselelementen des Films, die sich im Buch als Zwischenspiele wiederfinden. Nach dem Schreiben dieser Kurzgeschichten habe sie zunächst etwas Angst gehabt, ob ihm ihre Ideen gefallen würden, er habe aber sofort gesagt: "Fly on with silverwings".
Natürlich musste sie auch einiges dazu erfinden, wie zum Beispiel die Gedanken der Personen, die im Film nicht hörbar sind. Oft bekäme sie die Rückmeldung von ihren Lesern, dass sie den Film durch die lesbaren Gedanken nun besser gucken könnten. Insgesamt habe sie versucht, den Film genau nachzuerzählen. Sie habe dabei nicht mit dem Skript gearbeitet, sondern habe beim Schreiben den Film Sekunde für Sekunde durchgeschaut. Das habe sie übrigens als sehr angenehm empfunden, weil sie sich so mehr auf die Sprache, als auf die Handlung konzentrieren konnte. Da es doch recht harte Szenen gäbe, empfehle sie das Buch erst ab 16 Jahren. Sie habe nämlich die Folter- und Totschlagszene des Films genau so übernommen und nichts beschönigt.
Natürlich musste sie auch einiges dazu erfinden, wie zum Beispiel die Gedanken der Personen, die im Film nicht hörbar sind. Oft bekäme sie die Rückmeldung von ihren Lesern, dass sie den Film durch die lesbaren Gedanken nun besser gucken könnten. Insgesamt habe sie versucht, den Film genau nachzuerzählen. Sie habe dabei nicht mit dem Skript gearbeitet, sondern habe beim Schreiben den Film Sekunde für Sekunde durchgeschaut. Das habe sie übrigens als sehr angenehm empfunden, weil sie sich so mehr auf die Sprache, als auf die Handlung konzentrieren konnte. Da es doch recht harte Szenen gäbe, empfehle sie das Buch erst ab 16 Jahren. Sie habe nämlich die Folter- und Totschlagszene des Films genau so übernommen und nichts beschönigt.
Was hat es mit der Widmung in "Das Labyrinth des Fauns" auf sich?
Am 09. November 2018 wäre das Haus in Kalifornien von Cornelia Funke fast abgebrannt. Alfonso, ihr Gärtner, sei nach der Evakuierung noch heimlich mit vier weiteren Männern über die Zäune geklettert, um ihr Haus zu retten. Er habe es geschafft und dafür sei sie ihm unheimlich dankbar. Sonst wären ihre Notizbücher und ihre Gemälde verloren, sie hätte nämlich nur ein Fotoalbum ihrer Kinder bei der Evakuierung gegriffen. Und da man ihrem Gärtner so schwer danken könne, habe sie ihm "Das Labyrinth des Fauns" gewidmet, denn da wusste sie, das sei für ihn eine Ehre.
Warum haben Sie "Das Labyrinth des Fauns" nicht selbst übersetzt?
Cornelia Funke erklärte, sie sei keine Übersetzerin und sie wolle die Geschichte auch nicht nochmal erzählen. Erst habe sie außerdem gedacht, das Buch würde in Deutschland überhaupt nicht erscheinen, weil der Film hier eher unbekannt ist. Die dritte Übersetzungsprobe, die sie erhielt, überzeugte sie. Die Stimme sei zwar etwas anders, aber sehr gelungen.
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