Rezension zu »Weihnachten kann kommen«

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Darüber, wie das Buch zu mir gefunden hat, gibt es eine schöne Geschichte. Aufmerksam wurde ich auf das Buch, durch eine Freundin, mit der ich gemeinsam einen Buddy-Read starten wollte. Ich setzte das Buch auf meine Wunschliste, in der festen Absicht, es im nächsten Monat zu kaufen. Doch bei meiner Lesung schenkte es mir einer der Gäste und meine Freundin konnte dabei zuschauen, wie ich es auspackte. Ein perfekteres Buchgeschenk hätte es wohl nicht geben können. 

Handlungsüberblick:

»Weihnachten kann kommen«  erzählt ein besonderes Weihnachtsfest der Familie Miller und der Werbefachfrau Lucy, die durch merkwürdige Verstrickungen die Feiertage bei ihnen verbringt, obwohl sie eigentlich nur ihren Job retten möchte. Sie trifft auf eine neugierig-verwirrte und dabei unglaublich berechnende Großmutter, einen Vater, der die Schwierigkeiten in seiner Firma am liebsten für sich behalten möchte, eine Mutter, die versucht, alles richtig zu machen, eine ältere Tochter, die Angst vor der Liebe hat, eine jüngere Tochter, die zu gern Mutter werden würde und einen Sohn, der ihr Geschäftspartner werden soll, der allerdings ihr Herz viel zu schnell schlagen lässt...

Mein Bucheindruck:

Das Cover versprüht sehr viel Weihnachtscharme und weckte in mir die Vorfreude auf eine cozy Weihnachtsgeschichte. Auf dem Klappentext vermisst man etwas die anderen Protagonist:innen. So nimmt man fälschlicher Weise an, dass es nur um Lucy und Ross gehen würde, wobei es sich eigentlich mehr um einen Familienroman handelt. 

Mein Leseeindruck:

So ganz wurde das Buch meiner Leseerwartung nach einem gemütlich-witzigen Weihnachtsbuch nicht gerecht. Der Anfang las sich super flockig, ich musste oft schmunzeln, aber im letzten Drittel stockte mein Lesefluss. Vorbei mit cozy Weihnachtsstimmung, schlagartig wurde es zäh und ernst, weswegen meine Lesemotivation sank. Ein ähnliches Gefühl beschrieb auch meine Freundin, mit der ich das Buch zusammen las. Umso erleichterter waren wir, als es dann endlich zum Happy End kam.

Während der Lektüre konnte ich mich leider nicht in alle Figuren gleichermaßen hineinversetzen, was vor allem daran lag, dass nicht allen Figuren derselbe Platz eingeräumt wurde. So waren mir Clemmie und Lucy sehr viel sympatischer als der Rest der Figuren. Meine Freundin, die alle anderen Bücher von Sarah Morgan gelesen hatte, sagte auch, dass die Autorin sonst mehrere Bände schriebe. Weil man in der Regel an Weihnachten ja nicht ganz so viel zum Lesen kommt, kann ich verstehen, warum »Weihnachten kann kommen« ein Einzelband geblieben ist, finde aber, wenn man all den Figuren und ihren Geschichten gerecht werden wollen würde, hätte es mehr Seiten erfordert. In meinen Augen hätten sich mehrere Bände zur Miller Lodge angeboten, mit jeweils einem Paar im Fokus, oder zu mindestens mehr Seiten oder weniger Figuren bei dem Einzelband.

Der Fokus liegt klar auf den weiblichen Figuren, mit deutlich mehr Raum für die Geschichte der beiden Pärchen Lucy & Ross und Clemmie & Fergus.  Das Pärchen Alice & Nico ging, meinem Empfinden nach, zum Beispiel komplett unter und wäre von mir auch nicht vermisst worden, wenn es nicht im Buch aufgetaucht wäre. Beim Lesen musste ich an die französische Autorin Aurélie Valognes denken, der es irgendwie besser gelingt, viele Personen ausgewogen in einem Buch unterzubringen. 

Mein kleines Figuren-Highlight war die urkomisch-süße Großmutter, die als einzige ohne Partner daherkam und die ich viel zu gerne aus dem Buch in die reale Welt hinausgelesen hätte. 

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig, sodass man das gesamte Buch über gut folgen kann. Das Verlangsamen meiner Lesegeschwindigkeit ab dem letzten Drittel lag eher am Inhalt als am Schreibstil.

Mein Abschlussfazit: 

»Weihnachten kann kommen« ist, anders als der Klappentext vermuten lässt, kein Weihnachtsliebesroman, sondern ein Familienweihnachtsroman, in dem die Figuren etwas ausgewogener untergebracht hätten werden können. 



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