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Rezension zu »Muffins und ein Bisschen Rache«

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich wurde ganz klassisch geinfluenced. Als ich selbst nicht bei der Frankfurter-Buchmesse dabei sein konnte, sah ich in den Stories so vieler befreundeter Buchbloggerinnen, dass sie dieses Buch kauften, dass ich direkt nachsehen musste, ob es das bei der Netgalley als Rezensionsexemplar gab. Und ich hatte Glück: Gefunden, angefragt und genehmigt!

Handlungsüberblick:

Die gutmütige Muffinbäckerin Olivia wurde von all ihren Exbeziehungspersonen  ausgenutzt. Die letzte Exfreundin bringt schließlich das Fass zum Überlaufen, als sie ihren geliebten ausgestopften Glückspinguin stielt.

Nachdem Olivia am schwarzen Brett des Krimi-Buchladens, in dem sie einmal wöchentlich ihren Buchclub abhält, einen Aushang nach einer Komplizin für ihren Rachefeldzug angepinnt und alle Bewerber:innen sorgsam geprüft hat, entscheidet sie sich für Margeret, die mysteriöse und eiskalte, aber eben auch wunderschöne und überaus intelligente Besitzerin des Buchladens. Na, wenn das mal gut geht...

Mein E-Book-Eindruck:

Wie ihr ja vielleicht wisst, spielt in meinen eigenen Büchern »Kopfloskunstvoll« und »Herzvollziellos« ein gelber Bulli eine Rolle. Daher hat mich das Cover direkt mit seinem süßen Bulli gecatcht. Ich mag außerdem, dass das Cover einige der wichtigsten Elemente des Buches direkt nach außen kehrt. Die Gestaltung ist mir allerdings ein kleines Bisschen zu simpel. Mein romantisches Herz hätte sich die beiden Protagonistinnen mit auf's Cover gewünscht. Wie sie knutschend an dem Bus lehnen oder in ihm sitzen. Einmal natürlich für's Herz, aber auch, um gleich die lesbische Thematik nach außen zu kehren, damit das Buch schneller seine Zielgruppe findet. Repräsentation ist alles! Eine kleine lesbische Fahne kann auch nie schaden.

Mein Leseeindruck:

Ich liebte Olivias Bulli und Margeretes Buchladen und hätte mir noch mehr Szenen an beiden Orten gewünscht, aber ich sehe auch, dass durch die Ausführung der Rachpläne die Möglichkeiten dafür sehr begrenzt waren. 

Insgesamt fühlte ich mich von dem Buch gut unterhalten und musste auch oft schmunzeln, weil es sehr viele urkomische Szenen gab, die sehr bildlich beschrieben wurden. Während der gesamten Lektüre hatte ich viele Bilder im Kopf, was ein ziemlich cooles Leseerlebnis war und weswegen ich denke, dass sich das Buch auch hervorragend als Grundlage für einen Film eignen würde. 

Darüberhinaus gefiel mir, dass neben dem Humor trotzdem auch wichtige ernstere Themen bahandelt wurden, wodurch das Buch mehr Tiefe erhielt.

Allerdings war ich überrascht, dass ich keine der beiden Figuren besonders sympathisch fand. Auf der einen Seite war es schön, zwei nicht ganz so perfekte Protagonistinnen zu haben, mit Ecken und Kanten, die aus dem Leben gegriffen wirkten, anderseits hat es mir gefehlt, mich beim Lesen ein Bisschen mit in die Figuren zu verlieben. Leider hat weder Olivia noch Margeret für mich Bookgirlfriend-Potential, weil mich einige ihrer Eigenschaften nervten, an ehemalige Dates erinnerten, aus denen (zum Glück) nichts geworden ist oder an manchen Stellen sogar wütend machten, wodurch es mir auch schwerfiel, ihnen ihre Liebesgeschichte abzukaufen. 

Trotzdem denke ich, dass das Buch anderen Leser:innen inhaltlich super gut gefallen könnte, denn zum Glück wünschen sich ja nicht alle die gleichen Eigenschaften für ihre Bookgirlfriends oder überhaupt ein Bookgirlfriend.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich mochte sehr, dass es zwei Erzählperspektiven gab. So können sich Leser:innen von beiden Protagonistinnen ein Bild machen. Und das Beste war, dass sich beide Erzählperspektiven nicht nur flüssig lasen, sondern sich auch stark voneinander unterschieden, wodurch man wirklich zwei komplett andere Persönlichkeiten spürte. Während ein personaler Erzähler über Olivia berichtet, besteht Margerets Perspektive aus Tagebucheinträgen in der Ich-Perspektive und auch der Schreibstil ist durch den eher umgangssprachlichen Erzählton des personalen Erzählers und der eher bildungssprachlichen Tagebucheinträge unterschiedlich und genau passend zu den beiden Figuren. Diese unterschiedlichen Textsorten und Schreibtile habe ich bei so vielen anderen Büchern vermisst und in »Muffins und ein Bisschen Rache« einfach total gefeiert. Ich selbst schreibe ja auch meine Bücher mit zwei Erzählperspektiven immer eine in Gedichtform und eine in Prosaform, um genau diesen Effekt von zwei wirklich verschiedenen Erzählstimmen zu erzielen. Der Schreibstil ist für mich echt eine 10 von 10!

Abschlussfazit:

»Muffins und ein Bisschen Rache« konnte mich zwar nicht ganz mit seinen Protagonistinnen überzeugen, dafür aber 100 Prozent mit seinem Schreibstil.



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